Einleitung
Wir sind die Liste Poppelsdorf und setzen uns aus Studierenden der Math-Nat- und der Landwirtschaftlichen Fakultät zusammen. Anders als die meisten anderen Listen im SP sind wir nicht an eine übergeordnete Partei und deren Programm gebunden, sondern setzen uns unabhängig für die Bedürfnisse der Studierendenschaft ein und gehen konkrete Probleme unserer Universität an.
Grundlegende Themen für unsere Arbeit sind Chancengleichheit und Inklusion für alle Studierenden, Nachhaltigkeit und Spaß an der Uni. Prägend ist dabei vor allem, dass unsere Politik gut begründet und fundiert ist: Statt blind Anträge zu stellen, die gar nicht umsetzbar sind, sprechen wir auch außerhalb der Sitzungen viel mit den betroffenen Stellen wie beispielsweise dem Studierendenwerk, den Fachschaften oder dem HRZ, und versuchen so, eine gute Lösung zu finden, die wirklich funktioniert.
In der letzten Legislatur haben wir bereits viel für die Studierendenschaft erreichen können. Neben unserer Arbeit in der Fraktion, in den Ausschüssen und auch außerhalb, haben wir mit dem ersten Sprecher des SPs sowie dem Fachschaftenreferenten zwei wichtige Positionen besetzt, die für die Studierendenschaft unerlässlich sind. Und auch in den universitären Gremien, im Fakultätsrat der Math-Nat-Fakultät sowie dem SHK-Rat haben wir unsere Sichtweise eingebracht, um die Situation für Studierende zu verbessern.
Geschafft und ToDos
Das haben wir bereits geschafft:
- Mehrweggeschirr für Mensa Togo-Angebote
- Auswertung der Mental-Health-Umfrage
- Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk zur Verlängerung von Mensa- und Café-Öffnungszeiten
- Repräsentation der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät im Studierendenparlament
- Einsatz für mehr hybride Lehre an der Uni
- intensive und konstruktive Arbeit in den SP-Ausschüssen
- Mitarbeit an der Uni-App
Das haben wir als nächstes vor:
- deutschlandweit gültiges 129 € Ticket (22€ pro Monat) als Semesterticket
- Verlängerung von Mensa- und Bibliotheksöffnungszeiten
- Ausbau des veganen Angebots in den Mensen
- Mehr Begrünung am Campus Poppelsdorf
- starker Ausbau der Lern- und Sozialflächen
- Gute Uni-App als Ersatz für den Papier-Ausweis
- Ausbau der Barrierefreiheit
- flächendeckende Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte
Programm
Zahlst du noch, oder frierst du schon?
Im Anbetracht der aktuellen Energiekrise mit deutlichen Verteurerungen ist es wichtig, dass Studierende finanziell nicht noch mehr belastet werden.
Deswegen sind gerade teilweise oder ganzheitliche Schließungen der Universität oder der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) und ihrer Abteilungsbibliothek MNL für uns außerhalb jeder Diskussion. Schließungen würden zum einen dazu führen, dass Studierende wieder mehr von Zuhause aus arbeiten müssen; die Folgen von zwei Jahren Pandemie diesbezüglich beginnen sich gerade erst abzuzeichnen. Zum anderem bringen Schließungen auch eine finanzielle Mehrbelastung mit, da Studierende selbst mehr heizen müssten.
Wir werden uns deshalb weiterhin dafür stark machen, dass die Universität und die Bibliotheken den Winter über offen bleiben und die Lehre ungestört weitergehen kann; notfalls auch mit Unterstützung vom Land. Dies darf nicht in Widerspruch zu den Zielen der Universität zum Energiesparen stehen, sondern muss damit in Einklang gebracht werden.
Aus der Energiekrise ergibt sich auch eine Steigerung der allgemeinen Lebenskosten, unter Anderem auch der Nebenkosten. Bei den sowieso schon hohen Mietpreisen in Bonn ist dies eine zusätzliche Belastung auf dem sowieso schon angespannten Wohnungsmarkt. Hier ist es wichtig, dass die Politik effektiv handelt und die Wohnungslandschaft für alle erschwinglicher macht.
Eine attraktive Möglichkeit aus unserer Sicht ist es hier, dass das Land NRW den Studierendenwerken mehr Geld für den Bau von Wohnheimen zur Verfügung stellt und somit einen größeren Markt an sozial verträglichen Wohnungen für Studierende schafft. Aber auch die Sanierung der bereits stehenden Wohnheime kann zu einer effektivere Nutzung von Engergieresourcen beitragen. Viele Wohnheime des Studierendenwerks wurden seit ihrer Erbauung nicht saniert und sind in einem energetisch schlechten Zustand. Wir fordern, dass sowohl das Studierendenwerk als auch die Uni prüft, bei welchen Gebäuden eine Sanierung am nötigsten ist und diese möglichst zeitnah umsetzt. Neben der Dämmung setzen wir uns insbesondere auch für mehr CO2-arme Heizungsanlagen sowie einen massiven Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Uni-Gebäude ein. Nur so kann garantiert werden, dass ein soziales und nachhaltiges Leben an der Uni für alle bezahlbar wird.
(Über-)Leben am Campus?
Eines unserer wichtigsten Themen seit unserer Gründung ist das Angebot und die Öffnungszeiten der Mensen. Dafür stehen wir im engen Austausch mit dem Studierendenwerk (StwB), mit denen wir zusammen einige Ideen ausarbeiten und umsetzen konnten.
So wurde in Absprache mit dem StwB im SP ein von uns eingebrachter Antrag zur Verlängerung der Mensa-Öffnungszeiten beschlossen. Darin fordern wir freitags eine Öffnung der Mensen bis 14:15 Uhr, sodass mehr Studierende nach ihren Veranstaltungen das Angebot nutzen können. Und auch das Café in der Campo-Mensa sowie der Juri§hop im Juridicum sollen bis 16:30 Uhr geöffnet bleiben und ein warmes Essensangebot für den Nachmittag bieten.
Nach wie vor setzen wir uns auch dafür ein, dass am Campus Endenich eine warme Essensausgabe vom StwB geschaffen wird, um Studierende auch an diesem Campus mit günstigem Essen zu versorgen.
Bereits vorletzte Legislatur hat sich das SP auf unseren Antrag hin für die Einführung von Mehrweggeschirr für To-Go-Essen in den Mensen ausgesprochen. Letzten Sommer wurde erfolgreich das Relevo-System eingeführt und erfreut sich großer Beliebtheit!
Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist die Förderung veganen Essens. Während das vegane Angebot des StwB bereits sehr gut ist, lässt die Preisgestaltung leider noch zu wünschen übrig, insbesondere im Vergleich zu Fleisch- und Fischgerichten. Die Umweltauswirkungen müssen sich auch im Preis widerspiegeln.
Insbesondere in den Cafés ist veganes Essen schwer zu finden. So gibt es neben den veganen Muffins leider noch immer keine veganen belegten Brötchen oder Ähnlichem. Hier muss nachgebessert werden, um auch Veganer*innen mit einem herzhaften Angebot zu versorgen.
Studierende verbringen einen großen Teil ihres Tages in der Uni. Neben Vorlesungen und Übungen finden sich Studierende, die lernen, gemeinsam oder alleine arbeiten oder auch einfach zwischen zwei Veranstaltungen entspannen. Doch gerade fernab der klassischen Stillarbeit in der Bibliothek gibt es kaum Raum für Austausch und Diskurs, der auch von vielen Dozierenden gefordert wird.
Und insbesondere für digitale Angebote, wie sie seit der Corona-Pandemie häufig angeboten werden, sind Aufenthaltsorte wichtig, an denen Studierende ungestört an online-Lehrveranstaltungen teilnehmen können.
Daher fordern wir einen starken Ausbau von Lern- und Arbeitsflächen, insbesondere kleinere Räume für Gruppenarbeiten, in denen man sinnvoll zusammen arbeiten und lernen kann.
Während der Coronapandemie war es sicherlich sinnvoll und notwendig, die Öffnungszeiten der Bibliotheken einzuschränken, aktuell ist es jedoch ein zu starker Einschnitt in den Studienalltag. Insbesondere die Öffnungszeiten der ULB und MNL am Wochenende sind extrem gekürzt worden; von den vor Corona üblichen Öffnungszeiten fehlen derzeit wochentags zwei und an den Wochendenden sogar jeweils acht Stunden.
Wir fordern deshalb, die Öffnungszeiten der Bibliotheken mindestens wieder auf die alten Zeiten auszuweiten, damit Studierende selber entscheiden können, zu welchen Uhrzeiten sie am besten lernen können!
Auch die studentische Kultur hat die letzten zwei Jahre sehr leiden müssen, obwohl sie das studentische Leben so viel bunter macht. So beispielsweise der NatFak e. V. in den letzten Jahren mit seinen kostenlosen Festivals. Wir setzen uns für eine Verstetigung der Zusammenarbeit zwischen SP und NatFak ein, indem wir die in den letzten Jahren bewilligten Gelder fest in den Haushalt einplanen wollen, um zur Sicherung der Finanzierung beizutragen. Insgesamt muss mehr Platz auch für andere studentische Veranstaltungen, wie z.B. von Fachschaften und Kulturgruppen, in der Universität zur Verfügung gestellt werden. Es muss für diese Gruppen leichter sein, diesen Platz auch zu finden, oft ist dies noch mit hohen Hürden oder langen Dienstwegen verbunden. Die Universität ist eben auch ein Ort an dem Studierende gemeinsam Zeit verbringen sollen!
Irgendwas mit Verkehr
Der Sommer hat gezeigt: Die Nachfrage nach einem einfachen, günstigen und bundesweit gültigem Ticket ist da und groß. Das jetzt angestrebte 49 €-Ticket ist ein großer Schritt für den ÖPNV. Das bedeutet aber auch, dass unser Ticket jetzt günstiger und besser werden muss.
Wir fordern daher ein Semesterticket für 129 € welches in ganz Deutschland gilt. Die Mitnahme von Freunden, Kindern oder Fahrrädern soll aber Teil des Tickets bleiben. Die Verhandlungen mit dem VRS müssen deshalb zeitnah und mit mehr Engagement als bisher vom AStA geführt werden, damit Studierende mit Beginn des Sommersemesters 2023 ein sozial verträgliches, deutschlandweites Semesterticket bekommen.
Neben den Öffis stellt das Fahrrad sicherlich das meistgenutzte Fortbewegungsmittel der Studierenden dar. Doch von einer ordentlichen Fahrradinfrastruktur sind Universität und Stadt noch weit entfernt. Wir fordern deshalb die konsequente Errichtung von Fahrradwegen rund um und zwischen allen Campus, damit das Fahrradfahren sicherer und attraktiver wird. Außerdem wollen wir, dass mehr überdachte oder sogar abschließbare Stellplätze vor Hörsälen und anderen Universitätsgebäuden eingerichtet werden.
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Egal ob digitale Lehre, Uni-App oder Digitalisierung im AStA, es gibt viel zu tun und es ist wichtig, das Thema Digitalisierung weiterhin voranzutreiben.
Durch die Pandemie und das damit verbundene Online-Studium von zu Hause musste Vieles plötzlich gezwungener Maßen digitalisiert werden. Hierbei wurden große Schritte getan, die Studierenden ein flexibleres Studium und ein leichteres Nachholen von Inhalten ermöglicht hat. Die Digitalisierung stellt eine Chance dar, dass Studium flexibler, nachhaltiger und inklusiver zu gestalten und wir dürfen nicht zulassen, dass diese Schritte wieder zurück genommen werden.
Aber auch in anderen Bereichen gibt es im Punkt Digitalisierung eindeutigen Nachholbedarf. Schon seit Jahren sind die Rufe laut, endlich den alten Studierendenausweis aus Papier loszuwerden. Inzwischen ist Bewegung in die Sachen bekommen, doch vor allem aus Gründen der Praktikabilität und Nachhaltigkeit hat sich die Universität entschieden den Schritt der Uni-Card zu überspringen und direkt in Kooperation mit anderen Unis eine Campus-App zu entwickeln.
Das HRZ will im Entwicklungsprozess auch die Sicht der Studierenden mit einbinden. Wir haben uns bereits in den Prozess eingebracht und möchten auch weiterhin im Austausch mit dem HRZ unsere Perspektive und Expertise einbringen.
Dabei setzen wir uns für eine datenschutzfreundliche Lösung ein, die quelloffen und erweiterbar ist, um auch studentischen Gremien zu erlauben, sich in die App einzubringen. Auch halten wir Studierende ohne Smartphone im Blick und machen uns stark für niederschwellige Ersatzlösungen.
Und auch im AStA muss die Digitalisierung ankommen. Neben dem Finanzapparat, der komplett papierbasiert arbeitet, mit den entsprechenden Problemen, ist insbesondere die Webseite stark überholungsbedürftig, nicht sehr barrierearm und in der aktuellen technischen Form nicht sinnvoll sanierbar, geschweige denn auf Englisch verfügbar. Hier muss die seit Jahren versprochene Neufassung der Webseite her, um das Aushängeschild der studentischen Selbstverwaltung und die primäre Anlaufstelle für viele Studierende attraktiv, zugänglich und barrierearm zu gestalten und eine inklusive Seite zu schaffen.